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Nicolaus Goldmann

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Leiden im 17. Jahrhundert, Atlas Joan Blaeu

Nicolaus Goldmann (auch Nikolaus Goldmann; * 29. September 1611 in Breslau; † im 1. Halbjahr 1665 in Leiden) war ein deutscher Schriftsteller, Mathematiker, Jurist und Architekturtheoretiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben [Bearbeiten]

Seine Eltern waren Johann Goldmann, Schöffenschreiber zu Breslau, und Maria Six. Nicolaus erhielt seine humanistische Ausbildung auf der Lateinschule zu St. Maria-Magdalene in Breslau. Anschließend studierte er Rechtswissenschaft und Mathematik an der Universität Leipzig. 1632 studierte er an der Universität Leiden in Holland. Später wurde er Privatdozent und erhielt er einen Lehrauftrag in Leiden für Mathematik und Architektur. Nachdem er verschiedene Reisen in fremde Länder unternommen hatte, unterrichtete er Architektur in Leiden bis zu seinem Tod im Alter von 53 Jahren.

Sein Hauptwerk „Vollständige Anweisung zu der Civil Bau-Kunst“ wurde 1699 von Leonhard Christoph Sturm veröffentlicht. In diesem Werk zitiert Goldmann unter anderem die Bücher von Vitruv, Leon Battista Alberti, Sebastiano Serlio, Andrea Palladio und Vincenzo Scamozzi. Im Vorwort berichtet Sturm von einer kurzzeitigen Berufung Goldmanns nach Venedig.

Neben dem bereits erwähnten Werk erstellte er eine Schrift „heilige Bau-Kunst oder des Vilalpandi Beschreibung des Tempels Salomonis“. Keines dieser beiden Bücher wurde zu Lebzeiten Goldmanns veröffentlicht. 1662 ist dagegen in Lateinisch und Deutsch sein Buch „de Stylometris, oder von dem Gebrauch der Baustäbe nach den fünff Seulen“ in Amsterdam erschienen. Im Jahre 1643 wurde dann seine „Krieges Bau-Kunst“ in lateinisch gedruckt. Sein Buch Tractatus De Usu Proportionatorii Sive Circini Proportionalis wurde 1656 in lateinischer und deutscher Sprache in Leiden verlegt. Seine theoretischen und baupraktischen Lehrbücher über die Architektur beeinflussten die deutsche Baukunst des 17. und 18. Jahrhunderts.

Ein Beispiel mag zeigen, wie stark die „Anweisungen“ Goldmanns in der Architektur nachgewirkt haben: Noch um die Mitte des 18. Jahrhunderts. hat der Architekt Ernst Georg Sonnin, Erbauer der Hamburger Michaelis-Kirche, bei der Berechnung des Turmgebälks den Vorstellungen Goldmanns entsprochen. Was insbesondere die Civilbaukunst angeht, so hat unter anderem auch Christian Wolff seine architektonischen Kenntnisse diesem schlesischen Landsmann zu verdanken, was er auch gerne zum Ausdruck gebracht hat.

Werke [Bearbeiten]

  • Heilige Bau-Kunst oder des Vilalpandi, Beschreibung des Tempels Salomonis;
  • Schriften über die Militärbaukunst: „Elementorum architectura militaris 1, IV. Lugd. Batav 1643, in wenig veränderter französ. Ausg.: La nouvelle fortifikation 1645,
  • Konstruktion für die Volute des Ionischen Säulenkapitells; veröffentlicht als Beigabe zu Joh. de Laet’s Vitruvausgabe, Amsterdam 1649;
  • Tractatus de Usu Proportionatorii, Leiden 1656. Eine Ahnleitung vom Gebrauch des Ebenpassers.
  • Erfindung der Baustäbe: Tractatus de Stylonetris. Gebrauch der Baustäbe, Lugd. Bat. 1662.
  • Vollständige Anweisung zu der Civil Bau-Kunst wurde 1699 von Leonhard Christoph Sturm veröffentlicht.

Literatur [Bearbeiten]

Nicolaus Goldmanns Buch „Vollständige Anweisung zu der Civil Baukunst“ wurde 1699 von Leonhard Christoph Sturm herausgegeben. Eine kurz gefasste Biographie über Nicolaus Goldmann ist der Vorrede zum Buch voran gestellt.

  • E. Fissabre, A.W. Maurer: Gestaltbild Barockschloss Saarbrücken 1739-1748, Methoden, Arbeitsweisen, Quellen der Rekonstruktion. Eigenverlag, 1980.
  • Alfred Werner Maurer: Die Baugeschichte des Saarbrücker Schlosses und deren Erforschung. In: Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend. 43, 1995.
  • Alfred Werner Maurer: Der künstlerische u. stilgeschichtliche Einfluss der architekturtheoretischen Schriften von Nicolaus Goldmann und Leonhard Christoph Sturm auf die Bauwerke F. J. Stengel. Philologus, 2006.
  • Hans Reuther: Goldmann, Nikolaus. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, S. 605 f.
  • Schlesische Lebensbilder. Band 3, S. 54–60.
  • Hans-Joachim Vollrath: Die Münchner Baustäbe. Universität Würzburg, 2005. (online, 15. Mai 2005)
  • Claus Bernet: Nicolaus Goldmann. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 24, Nordhausen 2005, ISBN 3-88309-247-9, Sp. 722–736.
  • Goldmann, Nicolaus. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 11, Leipzig 1735, Spalte 131 f.

Weblinks [Bearbeiten]

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